Razefer & Feliem
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Die Geschichte von 2 Paaren
 
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Luzifer: ,,Weil ich nicht hier her gehöre.´´ sage ich und lächle ihn an.
__________________________

Raze: ,, Danke ich brauch deine Hand nicht. ´´

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 Kapitel 13 - Hybrid

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Luzifer Miller

Luzifer Miller


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Kapitel 13 - Hybrid Empty
BeitragThema: Kapitel 13 - Hybrid   Kapitel 13 - Hybrid EmptyDo Apr 26, 2012 2:25 pm

Kapitel 13 – Hybrid

Ein Schmerz durchzuckt mich. Ich reiße die Augen auf und hole keuchend Luft, aber es scheint keine in meine Lungen zu kommen. Die Schmerzen sind nicht auf zu halten. Ich nehme nichts wahr, außer einem grellen Licht. Ich bäume mich auf und versuche gegen den Schmerz an zu schreien, aber es hilft nicht. Mein Herz rast und mir ist unerträglich heiß. Wo bin ich? Frage ich mich verzweifelt.
Ich verspüre einen übernatürlichen Hunger, einen den ich nicht beschreiben kann. Ich nehme Stimmen wahr, kann sie aber nicht verstehen, da sie nicht mehr als ein Rauschen sind. Wieder wird der Schmerz Schlimmer und ich schreie erneut. »Aufhören. Bitte. «, flehe ich und weiß noch nicht mal wen ich dort anflehe, ich will einfach nur dass es aufhört. Etwas oder Jemand drückt mich nach unten, was meine Schmerzen nicht grade besser macht und es nimmt jemand meine Hand. Ich klammere mich an ihr fest, denn es ist das erste was mir irgendwie einen Halt gibt. Ich spüre den Puls. Es ist Raze. Seit wann kann ich jemanden an seinem Puls erkennen? Ich beruhige mich etwas. Die Schmerzen schieben sich in den Hintergrund. Ich konzentriere mich auf Raze und seine wärme.
»Raze? «, frage ich leise, denn ich will einfach nur seine Stimme hören. Mein Blick klärt sich etwas, aber ich sehe immer noch stark verschwommen. Endlich höre ich seine Stimme, verstehe aber nicht was er sagt. »Lass mich nicht alleine. «, sage ich und spüre wie meine Stimme bricht. Ich schließe die Augen und Tränen laufen mir über die Wange. Mir stockt der Atem, denn auf einmal fange ich an zu brennen, mein Körper scheint in Flammen zu stehen. Ich schreie wieder auf. Raze hält noch immer meine Hand und fängt langsam an über meinen Kopf zu streichen. Ich höre ein Gemurmel. Von einer Frau, die ich nicht kenne. Sie hört sich genervt an und dann sticht etwas Spitzes durch meine Haut. Eine Flüssigkeit fließt durch meine Adern. Ich halte geschockt still. Mein Puls wird langsamer und ich kann spüren wie ich wieder meine Kraft verliere. Meine Hand lockert ihren Griff und ich verliere Raze´ Hand und somit auch wieder das Bewusstsein.

Langsam komme ich zu Bewusstsein. Mein Kopf dröhnt und es fühlt sich an als würde Säure durch meine Adern fließen. Mein Kiefer schmerzt und ich fühle wieder diesen merkwürdigen Hunger. Vorsichtig sehe ich mich um. Mein Zimmer. Etwas Schweres liegt halb auf mir drauf. Raze. Er hat mich in dutzend Decken eingewickelt, mir ist jedoch immer noch kalt. Ich bleibe so liegen und bewege mich nicht, einerseits, weil ich Raze nicht wecken will und andererseits, weil ich Angst habe dass es wehtun würde. Zwar tut mir momentan nichts weh, abgesehen von meinem Kiefer und meinen Kopf, aber ich spüre auf meiner Haut ein leichtes Ziehen, was darauf hindeutet das ich viele Wunden habe. Ich kann mich nicht mehr genau an alle Einzelheiten erinnern, aber ich weiß noch wie ich das Brenneisen in den Unterleib gerammt bekommen habe. Allein an die Erinnerung daran muss ich leicht zusammen zucken. Es dauert nicht lange bis Raze sich das erste Mal bewegt. Ich kann nicht sehen was er zuerst macht, aber dann setzt er sich auf und sieht mich an, er scheint erleichtert und lächelt mich leicht an. »Hey, wie geht es dir. « Er ist oberkörperfrei, aber das stört mich nicht.
»Scheiße. « antworte ich mit kratziger Stimme. Es fühlt sich an, als hätte ich Glasscherben geschluckt.
Er nickt. »Das kann ich verstehen. Kann ich dir irgendetwas holen? «
»Was zum Essen. «, sage ich sofort. Ich verziehe kurz das Gesicht, weil mich ein Schmerz durchzuckt.
»Und Drogen. Viele Drogen. « Ich meine es Ernst, ich würde jetzt so ziemlich alles nehmen, um die Schmerzen los zu werden, denn langsam halte ich sie nicht mehr aus. Ich schließe die Augen.
»Damit fangen wir gar nicht erst an. «, höre ich ihn sagen und merke wie er aufsteht. »Was willst du essen und wo versteckst du deine ``Drogen´´ «, fragt er mich. Ich weiß das er Schmerztabletten meint, aber das ist nicht das was ich will, also sage ich: »Ich glaube ich habe noch etwas Gras in meiner Kommode. « Ich mache die Augen wieder auf, sehe ihn an und hole tief Luft, was mehr weh tut, als ich gedacht hätte. »Egal, Hauptsache etwas zu Essen. « Das meine Zähne wehtun schiebe ich auf meinen Hunger, denn ich habe so etwas noch nie gefühlt. Raze verdreht die Augen und verschwindet aus dem Zimmer, wahrscheinlich in die Küche. Ich bleibe alleine zurück, warte einen Moment und schlage dann die Decken zurück. Vorsichtig versuche ich auf zu stehen, was nicht viel bringt, denn allein die kleinste Bewegung tut unwahrscheinlich weh, ich keuche immer wieder auf. Ich fühle mich unglaublich steif, was auch an den Verbänden liegen kann, mit denen ich so gut wie überall eingewickelt bin. »Scheiße «, murmle ich vor mich hin. Ich muss wirklich schlimm aussehen.
Plötzlich kommt Raze wieder rein. Er war wirklich schnell. Er hat zwei Teller in den Händen und eine Flasche mit Wasser unter dem Arm geklemmt, dazu noch eine kleine Packung mit Tabletten.
»Was soll das denn werden? Schön liegen bleiben. «, befiehlt er mir und kommt auf mich zu.
»Ich versuche auf zu stehen. « Er gibt mir die Teller, auf denen Rührei und Sandwiches sind. Ich stelle sie mit dem Besteck was er mir dann noch gibt neben mich ab, denn allein bei dem Geruch von dem Ei wird mir schlecht. Was ist nur los? Ich spüre doch dass ich Hunger habe, aber ich kann mir noch nicht mal vorstellen das zu essen. Raze hält eine Dose hoch, um sie mir zu zeigen. »Die Salbe sollst du einmal täglich auf deine Narbe schmieren. Für eine Woche. «, erklärt er und stellt sie auf meinen kleinen Schrank und reicht mir dann die Packung mit den Tabletten und die Flasche Wasser. Schmerztabletten. Ich bedanke mich und sehe auf die Dose. »Das sagt wer? « Ich bin etwas verwirrt, schütte mir aber nebenbei eine Handvoll von den Tabletten in die Hand und werfe sie mir in den Mund. Ich weiß dass das viel zu viel ist, aber lieber bin ich total dicht, als das ich mich mit diesen Schmerzen rumschlagen muss. Das ganze spüle ich dann mit etwas Wasser runter.
Raze sieht mich geschockt an, als ich die Tabletten schlucke. »Geht es dir noch ganz gut? Willst du dich umbringen oder was? « Er ist sichtlich aufgebracht, es ist mir aber egal, schließlich ist das mein Körper. »Na dann würden auf jeden Fall die Schmerzen aufhören. «, antworte ich nur. Er sagt dazu nichts mehr und kommt auf die Frage davor zurück. »Die Hexe hat das gesagt. Sie meinte auch du sollst dich erst Mal nicht zu viel bewegen und ich bin vollkommen ihrer Meinung. «
»Was denn bitte für eine Hexe? « Ich kann es nicht leiden, wenn man mir etwas nicht richtig erklärt und sich alles aus der Nase ziehen lassen muss. Vorsichtig versuche ich ein weiteres Mal auf zu stehen und ignoriere damit total das was er grade gesagt hat. Ich habe ihm schon mal gesagt dass ich mich nicht rumkommandieren lasse und dabei bleibe ich auch. Bis auf die Verbände und meiner Unterwäsche habe ich nichts an, also will ich mir was aus meinem Schrank holen, bedenke dabei aber nicht, dass ich noch sehr wackelig auf den Beinen bin. »Ich habe eine Hexe angeheuert, damit sie dir Hilft. Sie hat den Fluch von dir genommen. «, erklärt er und stützt mich neben bei, damit ich nicht umfalle. Ich bin überrascht, dass er das überhaupt zulässt, aber auch dankbar, denn ohne ihn würde ich ganz sicher stürzen. Ich höre ihm zu und kann nicht glauben was er da sagt. Einerseits bin ich froh, dass ich den Fluch nicht mehr auf mir zu liegen habe, aber andererseits hätte auch sehr viel passieren können. »Du hast WAS? «. Er sieht mich an, als wüsste er nicht wovon ich rede. »Versucht die zu helfen. «, entgegnet er locker. Ich koche innerlich vor Wut. Wie kann man nur so unvorsichtig sein?
»Weißt du was die Hexe gemacht hat? Die meisten die in diesem Geschäft sind haben keine Ahnung vom Tuten und Blasen und was hast du eigentlich mit Aiden gemacht und wo ist er? « Ich reiße mich los und sehe ihn fordern an. Die ganze Zeit habe ich nicht an Aiden gedacht, aber jetzt kommt es in mir hoch. Tief in mir weiß ich was mit ihm ist, aber ich will es nicht wahr haben. Raze´ Miene verhärtet sich. Er hat damit nicht gerechnet, im Gegenteil, er dachte dass ich ihm dankbar um den Hals falle, das sehe ich in seinen Augen. »Ja verdammt, ich weiß es. Sie hat dir das Leben gerettet! « Er ist wütend und verwirrt zu gleich. »Und was Aiden angeht, er hat das bekommen was er verdient hat. «, schließt er. Ich sehe ihm an, das er das was er getan hat nicht bereut. »Und das heißt? « Ich beiße meinen Kiefer wütend und ängstlich zusammen. Ich ahne was jetzt kommt. Das mit der Hexe ist mir egal, das Einzige was mich jetzt noch interessiert ist Aiden. Raze sieht mir weiterhin in die Augen. Er wirkt kalt. »Na was wohl. « Ich denke nicht nach, hole aus und schlage ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Mein Herz klopft aufgeregt. Er hat meinen Bruder umgebracht. Den Einzigen den ich von meiner Familie noch hatte, der Einzige, der noch Kontakt mit meinem Vater hatte, der wusste wo er ist. Ich deute auf die Tür. »Raus! «, sagte ich mir erstickter Stimme. Ich weiß dass das falsch ist, er wollte mir nur helfen und Aiden hat mich jahrelang gefoltert, aber ich kenne es nicht anders, deswegen bin, oder war ich nicht wütend auf ihn. Ich hätte ihm alles verziehen, denn er war mein Bruder. Ich spüre wie mir Tränen in die Augen steigen. Raze sieht mich überrascht und verletzt an, aber er bleibt ruhig als er sagt: »Denk mal darüber nach warum ich das getan habe. Warum in alles in der Welt ich einen mordlustigen Psychoparten getötet habe. Bestimmt nicht, weil es lustig und spaßig ist. « Darauf hin dreht er sich um und verschwindet aus dem Zimmer. Wenige Sekunden später höre ich, wie die Haustür geöffnet wird und sich dann wieder schließt. Ich sehe ihm nach, lasse mich wie betäubt wieder aufs Bett sinken. Leise fange ich an zu weinen. Was ist nur los? Der seelische Schmerz scheint den Körperlichen zu übertünchen. Ich lege mich langsam hin und rolle mich zusammen. Es dauert nicht lange, bis ich mich in den Schlaf geweint habe.

Ich werde von dem klingeln meines Weckers geweckt. Ich sehe auf die Uhr. Sechs Stunden habe ich geschlafen. Normalerweise müsste ich jetzt zur Arbeit, aber in diesem Zustand wird das unmöglich sein. Ich sehe aus dem Fenster. Es ist schon dunkel. Ich hieve mich hoch und sehe mich nach meinem Handy um. Es liegt auf meiner Kommode. Ich stehe langsam auf. Meine Wunden tun schon weniger weh, machen sich aber immer noch stark bemerkbar bei jeder Bewegung. Mein Hunger meldet sich auch wieder. Verdammt, was ist das nur? Ich sehe auf die Teller, die Raze mir vorhin gemacht hat, aber mir kommt es gleich hoch, als ich daran denke das zu essen. Ich versuche das zu ignorieren und hole erst einmal mein Handy. Als ich auf das Display sehe, sehe ich dass ich drei unbeantwortete Anrufe habe. Zuerst denke ich, dass sie von Raze sind, aber schnell stelle ich fest, dass ich die Nummer nicht kenne. Ich wurde drei Mal von derselben Nummer angerufen. In mir macht sich ein ungutes Gefühl breit. Widerstrebend drücke ich auf Anrufen und halte mir mein Handy ans Ohr. Es ertönt das Wählzeichen und dann ein Klingeln. Nervös kaue ich auf meiner Lippe rum, bis sich eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung meldet. »Londoner Hospital, Unfallstation, Schwester Meyers, was kann ich für sie tun? «Mein Herz setzt einen Moment aus. »Ähm, sie haben mich vorhin versucht drei Mal zu erreichen. «, erkläre ich immer noch nervös. Warum sollte mich ein Krankenhaus anrufen? Die Frau scheint etwas verwirrt zu sein, bleibt aber weiterhin freundlich.
»Würden sie mir bitte ihren Namen sagen? Vielleicht kann ich ihnen dann weiter helfen. «
Ich schlucke schwer. »Luzifer Miller« Ich höre ein Tippen, sie scheint meinen Namen in einen Computer ein zu geben. Es bleibt es paar Sekunden still, dann meldet sie sich wieder.
»Ja tatsächlich. «, sagt sie so, als wenn sie gedacht hätte, dass ich mir das nur ausgedacht hätte. Auch wenn ich sie nicht kenne, aber ich kann sie nicht leiden. »Ein gewisser Raze McCanly wurde hier eingeliefert und bei seinen Sachen haben wir ihre Nummer gefunden. Wir wussten nicht wen wir hätten sonst anrufen sollen. « erklärt sie ruhig. »Kennen sie ihn? « Mir fällt fast das Handy aus der Hand. Natürlich kenne ich ihn du blöde Kuh, sonst würde meine Nummer doch nicht bei seinen Sachen sein. »Ja. «, antworte, unfähig etwas anderes zu sagen. Meine Gedanken überschlagen sich.
»W-Wie geht es ihm? Was ist passiert? «
»Gehören sie zur Familie? «, fragt sie, ohne mir vorher meine Frage zu beantworten. Meine Knie zittern stark. »Nein. Geht es ihm gut? «, frage ich ein weiteres Mal, in der Hoffnung, dass sie sie mir diesmal beantwortet. »Tut mir leid, aber wir dürfen solche Informationen nicht an sie weitergeben, wenn sie nicht zu der Familie gehören. Aber es wäre nett, wenn sie sie benachrichtigen. « Warum ruft sie mich denn an, wenn sie mir nichts sagen kann? Denke ich aufgebracht. Und wie soll ich seine Familie informieren, wenn ich sie nicht kenne? Ich lege auf ohne eine Antwort zu geben, sie hätte mir eh nicht weiter geholfen. Einen Moment stehe ich reglos im Raum, dann gehe ich an meinen Schrank, hole hektisch irgendwelche Sachen raus und helfe sie mir über. Es ist mir egal wie sehr meine Wunden dabei ziehen. Innerhalb von zwei Minuten bin ich fertig, packe noch schnell meine Schmerztabletten in meine Tasche, schnappe mir meine Autoschlüssel, die ich nur selten brauche, da ich kaum fahre und stürme raus.

Ich öffne die Tür von Raze´ Zimmer. Wie ich mir schon gedacht habe, wollten sie mich nicht zu ihm lassen, aber ich habe mich einfach am Schalter vorbei geschlichen und habe mich durchgefragt. Den ganzen Weg über konnte ich an nichts anderes denken als an ihn und ich habe mindestens fünf rote Ampeln überfahren, die mir den Führerschein kosten könnten. Ich gehe zu seinem Bett und setze mich daneben auf einen Stuhl. Er sieht schlimm aus. Sein Gesicht ist verbrannt, überall hat er Schläuche in seinem Körper zu stecken und er ist am Sauerstoffgerät angeschlossen. Seine Arme und Beine sind in Gips und sein Hals ist mit einer Halskrause umwickelt, so wie seine Stirn mit einem Verband. Und das sind nur die Sachen die ich sehen kann, unter der Decke geht es wahrscheinlich noch weiter. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Was ist nur passiert? Ich sehe ihn einen Moment an, dann kann ich seinen Anblick nicht mehr ertragen und lege meinen Kopf auf sein Bett. Ich schließe die Augen und hoffe, dass er wieder gesund wird. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, dass ich so bei ihm liege, bis ich ihm aufkeuchen höre. »Scheiße. « Sofort schieße ich mit dem Kopf nach oben. Ich sehe in seine geöffneten Augen und ich bilde mir ein, dass ich noch nie etwas Schöneres gesehen habe. Ich bin unfähig etwas zu sagen, sehe ihn stattdessen einfach nur an.
Er schließt wieder die Augen. »Was ist passiert? «, fragt er schwach. Mein Mund scheint sie wie von selber zu öffnen und zu reden. »Ich weiß auch nicht so genau. Man hat mich angerufen und mir gesagt dass du hier bist. Jemand hier meinte du hattest einen Autounfall, mehr weiß ich auch nicht. Sie wollten mich noch nicht mal zu dir lassen. Es ist mir aber ein Rätsel, warum sie grade mich angerufen haben. « Er sieht mich wieder an. »Keine Ahnung. Vielleicht, weil ich dich auf Kurzwahl habe. « Ich runzele die Stirn. »Du hast mich auf Kurzwahl? «, frage ich ungläubig. Ich seufze und lasse das Thema wieder fallen. Es gibt grade wichtigeres, als darüber nach zu denken. Ich sehe ihn traurig an. »Wie kannst du mir nur so einen Schrecken einjagen? Du kannst mir doch nicht wochenlang hinterher rennen und dann, wenn ich mich endlich an dich gewöhnt habe sterben. « Ich sehe ihn vorwurfsvoll an, lächle aber leicht. »Ich lebe noch. «, wendet er sofort ein, lächelt aber ebenfalls. »Der LKW hat mich zwar erwischt, aber dennoch verfehlt. «
»LKW? Hat dir deine Mami nicht beigebracht dass man LKWs lieber ausweichen sollte? « Ich sehe ihn geschockt an. Ein LKW. Es ist ein Wunder das er überhaupt noch lebt. Werwölfe sind zwar hart im Nehmen, aber nicht unsterblich. Einen Moment lang sagt er nichts, liegt nur da und scheint nach zu denken. »Ich weiß nicht. Er-Er kam aus dem Nichts. Ich bin mir nicht sicher, kann auch sein das es meine Schuld war. Ich glaube ich habe eine Ampel übersehen. «, gesteht er. Ich nehme vorsichtig seine Hand, darauf bedacht ihm nicht weh zu tun. Das alles wäre nicht passiert, wenn ich ihn nicht weg geschickt hätte, wenn ich nicht so dämlich gewesen wäre. »Es tut mir so leid. «
»Brauch es nicht. Dummheit hat halt seine Strafe. « Er drückt meine Hand leicht. Ich streiche sacht mit meinem Daumen über seinen Handrücken. »Wieso Dummheit? «
»Jeder weiß, dass man sich beim Autofahren aufs Autofahren konzentrieren sollte. «
»Ja das wäre schon nicht schlecht. «, gebe ich ihm recht. Immer noch halte ich seine Hand. Er deutet ein leichtes Nicken an, zu mehr scheint er momentan nicht in der Lage zu sein. »Ja finde ich auch. Und sollte ich jemals wieder in ein Auto steigen werde ich mich daran halten. « Er klingt sehr entschlossen und das beruhigt mich ein wenig. Wie kann man nur so gut drauf sein, wenn man grade einen Unfall hatte? Er lächelt leicht. »Apropos Auto, du weißt nicht zufällig wie es meinem geht? « Ich schüttele den Kopf. »Nein. Wie gesagt: Ich hatte schon Glück das ich hier rein gekommen bin. Aber ich denke dein kleiner Combi hatte gegen den LKW keine Chance. « Allein bei dem Gedanken, das ein riesen LKW gegen sein kleines Auto kracht, wird mir übel. Raze lacht leicht. »Verdammt, jetzt darf ich mir einen neuen Wagen kaufen. « Wieder drücke ich seine Hand. »Hauptsache du bist noch in einem Stück. « Immer noch habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich kann nicht leugnen, dass das alles meine Schuld ist und er kann es auch nicht. Er lächelt mich schief an. »Wohl wahr. « Er lässt seinen Blick über mich schweifen und sieht mich dann fragend an. »Wie geht es dir? « Ich muss lachen. »Du wurdest gerade von einem LKW zerquetscht und du fragst mich wie es mir geht? Ich habe es immerhin zu Fuß hier her geschafft, du in einem Krankenwagen. Und im Gegensatz zu dir kann ich mich bewegen. «, erwidere ich belustigt. Er verzieht keine Miene, sieht mich nur vielsagend an. »Natürlich frage ich wie es dir geht. Ich hatte nur einen blöden Autounfall und du warst fast tot. «
»Wollen wir jetzt wirklich darüber streiten wem es schlechter geht? « Ich habe keine Lust darüber zu reden. Hier geht es um ihn und nicht um mich und das scheint er auch ein zu sehen, jetzt grinst er wieder. »Nein nicht wirklich. « Er tastet an der Seite seines Bettes rum und auf einmal fährt sein Kopfteil hoch. Ich sehe zu was er macht. Er rupft sich die Pats vom Herzmonitor von der Brust, der sofort anfängt zu Piepen. »Kannst du den mal bitte ausschalten bevor die Ärzte hier rein stürmen? «, bittet er mich und macht sich schon den Beatmungsschlauch ab. Ich stehe vorsichtig auf und mache den Monitor aus, so wie er es wollte, bin aber mir der Sache nicht grade einverstanden. Ich drehe mich wieder zu ihm und sehe ihn an. »Was hast du vor? « Er macht sich von sämtlichen weiteren Geräten ab und befreit sich von seiner Halskrause. »Ich gehe nach Hause? «, antwortet er, als wäre das selbstverständlich. Ich sehe ihn besorgt an und gehe wieder zu ihm rum. »Denkst du das ist eine gute Idee? Bleib doch noch einen Tag. Mich zwingst du still zu sitzen und selber bist du nicht besser. « Ich lasse meine Stimme extra vorwurfsvoll klingeln, um an sein Gewissen zu appellieren, aber das nützt bei ihm nicht. »Es gibt da einen kleinen Unterschied zwischen uns. Deine Wunden haben sich noch sieben Stunden danach immer noch nicht geschlossen und ich spüre bereits wie es anfängt zu heilen. Und es wäre nicht so gut, wenn die Ärzte das mit kriegen. « Ich ziehe bockig eine Lippe vor. »Bist du immer so stur? « Er nickt. »Meistens. « Ich sehe ein Licht am Ende des Tunnels, als er sich streckt und ich es laut knacken höre. »Ah, scheiß Knochen. «, beschwert er sich. »Siehst du! Du solltest noch hier bleiben« Ich setze mich neben ihn und sehe ihn von der Seite her an. »Ich halte dir auch die Ärzte vom Hals. «, verspreche ich ihm und hoffe das ich ihn damit kriege. Er scheint es sich einen Moment durch den Kopf gehen zu lassen, dann grinst er schief und sieht mich an. »Ich bleibe, aber nur wenn du auch bleibst. « Ich sehe ihn verwirrt an. »Was soll ich denn hier? « Will er es wegen meinen Wunden? Das wäre auf jeden Fall das Einzige was logisch wäre. »Du leistest mir Gesellschaft was sonst? « Ach ja, oder das. Einen Moment lang sehe ich ihn prüfend an und zucke dann die Schultern, was ein Fehler ist, denn sofort spüre ich einen ziehenden Schmerz auf dem Rücken. Ich ignoriere es. »Wenn es weiter nichts ist. «, sage ich nur, aber Raze kann ich nichts vor machen. Er scheint alle meine Bewegungen genau zu beobachten. »So und nun lenk nicht wieder ab! Wie geht es dir? « Er wirkt ernst und besorgt zu gleich. Ich weiche seinem Blick aus. »Geht schon. «, lüge ich. Aber die Wahrheit ist, dass es sich immer noch so anfühlt, als wenn ich innerlich in Flammen stehen würde und mein Hunger quält mich noch immer, dazu kommen meine zahlreichen Wunden, die bei jeder Bewegung schmerzen und von meinem Kiefer brauche ich gar nicht erst reden. Er schnaubt. Natürlich weiß er dass ich lüge. »Ja klar. «, entgegnet er sarkastisch. »Jetzt sag das noch mal, sieh mich an und mein es ernst. « Ich drehe meinen Kopf zu ihm und sehe ihn an. »Mir geht es gut. « Ich denke nicht daran einzugestehen wie schlecht es mir geht, das geht ihn auch nichts an, nicht wirklich.
Er schüttelt den Kopf. »Ich glaube dir nicht. « Er nimmt den Schlauch vom Tropf und reicht ihn mir. »Willst du was? « Er meint es wirklich ernst. Ich muss lachen, aber nicht ohne Schmerzen. »Nein danke, ich habe meine Tabletten bei. «
»Hast du auch die Salbe bei? « Ich stehe total auf dem Schlauch und sehe ihn verwirrt an.
»Was für eine Salbe? «
»Also nicht. «, schließt er daraus. »Na die Salbe von der Hexe, für deine Narbe« Er steht auf. »Ach man, es gibt eine kleine Planänderung: Wir gehen doch nach Hause. «Ich bleibe sitzen. Na toll.
»Nein wieso? Ich werde schon nicht sterben wenn ich sie heute nicht benutze. « Mit aller Macht hoffe ich, dass er nachgibt, auch wenn ich weiß das es wenig Sinn hat. Er sieht mich an. »Ich will es nicht rausfinden. Lass und einfach kein Risiko eingehen. « Ich sehe ihn leidig an, stehe auf, nehme seine Hand und ziehe ihn weiter zu mir, setze mich dann wieder hin. Ich sehe zu ihm auf. »Bitte Raze. Schlimmer als vorher kann es gar nicht werden und wenn du willst, dann schmiere ich mir die Salbe morgen zwei Mal rauf. Aber lass uns heute einfach hier bleiben, ja? « Ich sehe ihn bittend an. Der heutige Tag war schon ansträngend genug, da will ich ihn nicht auch noch aus dem Krankenhaus schleppen müssen. Raze sieht mich an, mustert mich. »Okay, aber nur weil meine Beine noch leicht angebrochen sind und ich nicht sonderlich gut laufen kann. « Er lächelt mich leicht an. Ich bin erleichtert und nicke. »Damit bin ich schon zufrieden. «, versichere ich ihm. Langsam lege ich meine Beine aufs Bett und achte darauf mich nicht zu sehr zu bewegen. Ich rutsche an den Rand und klopfe auf die Freie Seite, um Raze zu sagen das er her kommen soll. Er kommt auf mich zu und legt sich aufs Bett und rutscht an mich ran, deckt uns beide mit der Decke zu und lässt das Bett wieder runter fahren. Ich kuschle mich an ihn rann und lege meinen Kopf auf seine Brust, dabei achte ich auf unsere Wunden. Er legt einen Arm um mich, sagt aber nichts. Mein Atem geht ruhig. Ich denke an das was passiert ist. Was er mir gesagt hat, das er mich liebt und wie ich mich seit dem benommen habe und daran, das er mir das Leben gerettet hat und ich ihn nur weggeschickt habe. Ich fühle mich mies. Er hat das nicht verdient. Ich schürze die Lippen und die Tränen beginnen in meinen Augen zu brennen. »Danke. «, sage ich leise. »Wofür? « Er streicht mir leicht über den Rücken, ohne mir wehzutun. »Für alles. « Meine Stimme bricht, aber ich rede weiter: »Und es tut mir leid wie ich mich verhalten habe. Ich weiß das du-das du das nicht wolltest. « Ich hoffe das er weiß, dass ich damit Aiden meine, denn ich will es nicht aussprechen, dafür ist es noch zu frisch. »Ich würde so einiges für dich tun. «, sagt er leise. Ich spüre wie ich eine Gänsehaut kriege. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und sehe zu ihm auf. Natürlich weiß ich warum er das würde und das trägt zu meinem schlechten Gewissen bei. »Ich liebe dich nicht, Raze. «, sage ich sanft. Ich will ihm nicht wehtun und es ist besser, wenn ich es ihm jetzt sage, als das ich ihn Hoffnungen mache. Er sieht mir in die Augen und nickt leicht. »Ich weiß. « Er klingt leicht traurig. »Tut mir leid. «, sage ich und mein es auch so. Er ist der beste Mensch den ich je kennengelernt habe und ich wünschte wirklich ich würde mehr für ihn empfinden, aber ich weiß auch dass er sich das alles nur einbildet. Er liebt mich nicht, das ist nicht möglich. Raze lacht schwach.
»Gefühle sind Dinge die man nicht beeinflussen kann. Es muss dir also nicht leidtun. «
»Doch das muss es. « Ich setze mich auf und sehe ihn ernst an. »Ich würde nichts lieber, aber es gibt Dinge … «, ich breche ab und setze wo anders an. »Es tut mir leid. « Er lächelt, nickt und zieht mich dann wieder zu sich runter. Ich lege mich wieder auf seine Brust und seufze. Ich bin froh dass wir drüber geredet haben und ich jetzt entspannt meine Augen schließen kann. Von uns beiden sagt keiner mehr etwas. Er streicht mir wieder über den Rücken, wie eben und es dauert nicht mehr lange und ich bin eingeschlafen.

Ich öffne langsam meine Augen. Ich brauche einen Moment um zu begreifen wo ich bin. Im Krankenhaus. Noch immer liege ich auf Raze Brust. An seiner Atmung erkenne ich, dass er wach ist. Er streicht mir leicht über den Arm. Ich strecke meine Arme, was ein Fehler ist, denn sofort melden sich meine Wunden wieder. Es scheint wieder schlimmer geworden zu sein. Ich stöhne kurz auf und entspanne mich dann wieder. »Morgen. «, begrüßt mich Raze, dann verstummt er. Er nimmt meinen Arm in seine Hand, zieht ihn zu sich und mustert ihn. Ich sehe ihn verwirrt an.
»Deine Adern sind rot. « Ich richte meinen Blick auf meinen Adern und sehe es dann auch. Sie sind tatsächlich rot und schimmern leicht unter meiner Haut hervor. Langsam setze ich mich auf, ohne ihm meinen Arm zu entziehen. Ich streiche mit einem Finger über einer der Linien. Sie fühlen sich normal an. »Wird schon nichts schlimmes sein. « Raze sieht mich genau an. »Das ist nicht normal. «
Ich lache leicht auf. Das war die denkbarste schlechteste Wortwahl. »Was ist an mir schon normal? «
Ich entwinde meinen Arm aus seinem Griff. »Das sind bestimmt nur irgendwelche Nachwirkungen von dem Fluch. «Ich glaube mir selber nicht, aber was soll ich ihm denn sagen? Das ich denke das Aiden das was er vor hatte wahrscheinlich auch geschafft hat? Nein das kann ich nicht. »Okay, wenn du meinst. «, sagt er. Ich bin überrascht, denn normalerweise gibt er nicht so schnell auf, aber vielleicht glaube er mir einfach nur. Ich klammere mich an die zweite Variante. »Ja mein ich. «
Ich stehe vorsichtig auf. Jede Bewegung tut weh. Ich habe das Gefühl, das meine Schmerzen noch schlimmer geworden sind. Hatte das mit meinen roten Adern zu tun? Mein Mund fühlt sich trocken an. Ich muss auf jeden Fall etwas trinken, sonst verdurste ich noch. Wann hatte ich überhaupt das Letze mal etwas getrunken, geschweige denn gegessen? Ich weiß es nicht. Ich stehe langsam auf und achte darauf nicht um zu kippen, denn mein Gleichgewichtssinn lässt stark zu wünschen übrig. Auch Raze setzt sich jetzt auf und reibt sich die Stirn. »Ich geh mal gucken wo ich hier Klamotten her kriege. Ich will so schnell wie möglich hier raus. « Ich lasse meinen Blick über seine Krankenhausklamotten gleiten und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Mach das. « Er steht auf, humpelt zur Tür und verschwindet ohne noch etwas zu sagen. Ich stehe jetzt alleine in seinem Zimmer und sehe mich um. Langsam beginne ich mich zu strecken, meine Glieder zu lockern. Es ist ein unglaublicher Kampf. Die ganze Zeit beiße ich mir auf die Zunge, um nicht laut zu schreien.
Raze kommt schneller wieder als ich gedacht hätte. Er hat tatsächlich etwas gefunden und ich frage mich woher er die Sachen hat, wahrscheinlich von einer Leiche. Über den Gedanken muss ich leicht schmunzeln. Er hat ein einfaches weißes Shirt und eine ausgewaschene Jeans an. »So, von mir aus können wir los. «, sagt er nach dem er die Tür hinter sich geschlossen hat. Ich nicke. »Ja okay, aber ich muss noch mal kurz weg. « Mein Hunger ist nun nicht mehr zum Aushalten. Irgendwo in diesem Krankenhaus wird es schon etwas Essbares geben. Rede ich mir ein und laufe auf die Tür zu. »Ich bin gleich wieder da. «, verspreche ich ihm und lasse ihn alleine im Raum zurück. Ohne ein bestimmtes Ziel zu haben, irre ich auf den Fluren herum. Bis jetzt ist niemand auf mich aufmerksam geworden, aber das wird nicht mehr lange so bleiben. Irgendwo musste doch hier die Cafeteria sein. Aufmerksam sehe ich mich um, um auch keine Essensgelegenheit zu verpassen. Ich laufe einen breiten Gang lang. Es ist viel los, überall rennen Schwestern von einer Tür zur anderen und ein paar Ärzte kreuzen meinen Weg. Ein Arzt sticht mir besonders ins Auge. Er verschwindet gerade in einem Raum. Er ist leicht asiatisch angehaucht und schlank, ich kann aber nicht sagen, warum grade er mir auffällt, aber mit einem Mal weht mir ein verführerischer Duft entgegen. Wie in Trance gehe ich auf die Tür zu, durch die er grade verschwunden ist. Ich öffne sie und dahinter ist ein relativ kleiner Raum. In der Mitte ist ein Bett und auf dem Boden ist eine rote Pfütze. Blut. Dieser Raum schien vor kurzem noch benutzt gewesen zu sein. Meine Augen scheinen sich zu verändern. Ich sehe klarer, jedes einzelne Staubkorn was in der Luft rumwirbelt. Mein Atem wird schneller. Spitze Zähne schießen mir aus den Eckzähnen und mit einem Mal tut mein Kiefer nicht mehr weh, sie waren es also die ganze Zeit, die mir diese Schmerzen verursacht haben, jetzt verspüre ich nur noch diesen unglaubliches Hunger, der jede Sekunde zu wachsen scheint. Wie gebannt stehe ich in diesem Raum. Nur ich und dieser Mann. Der Arzt nimmt grade Sachen aus einem Schrank, als er mich hört und sich um dreht. »Was machen sie hier? «, fragt er entgeistert. »Sie dürfen hier nicht sein. « Er kommt auf mich zu. Auf dem Arm hat er eine Menge silberne Instrumente. Ohne darüber nach zu denken, ohne es kontrollieren zu können, packe ich seinen Arm, schleudere ihn rum und drücke ihn gegen die Wand. Die Sachen, die er eben noch auf dem Arm hatte fallen scheppernd zu Boden. Ich muss lächeln und entblöße dabei meine Zähne, darunter auch meine neuen Fangzähne. Er sieht mich geschockt an, doch als ich ihn küsse merke ich wie er mich erwidert. Das Blut rauscht mir in den Ohren. Ich habe keine Kontrolle mehr über mich. Mit meinem Mund wandere ich runter zu seinem Kiefer bis zu seinem Hals. Mit meiner Zunge taste ich nach seiner Schlagader und habe sie schon bald gefunden. Sie pocht aufgeregt unter meinen Küssen. Sie verführt mich dazu zuzubeißen. Ich kann hören wie der Mann erschrocken aufkeucht. Warmes Blut läuft mir in den Mund. Ich fange an zu saugen. Ich will mehr. Ich habe solchen Hunger. Mit beiden Händen umklammere ich seinen Hals. Er wehrt sich nicht, lässt alles über sich ergehen. Ich kann hören wie ich lustvoll stöhne. Ich drücke meinen ganzen Körper an ihn und kann spüren, dass er ebenfalls erregt ist. Es ist mir egal. Ich spüre wie das Blut meinen Hals runterfließt und in meinen Organismus gelangt. Es stärkt mich. Ich fühle förmlich, wie meine Wunden anfangen zu heilen und wie ich mit jedem Schluck stärker werde. Abrupt lasse ich von ihm ab und sehe ihn geschockt an. Seine Augen sind so dunkel, dass ich mich daran spiegeln kann. Meine Lippen sind rot vom Blut und meine Augen haben sind golden verfärbt. Was habe ich nur getan? »Tut mir leid. « stammle ich vor mich hin. Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll. Ich sehe kurz zur Seite, dann wieder ihn an. Ich drücke ihn an den Schultern an die Wand und sehe ihn eindringlich an. »Es tut mir leid. «, sage ich ein weiteres Mal. »Das hier ist nie passiert, okay? Du wirst niemanden davon erzählen« Der Mann nickt langsam. Er scheint wie paralysiert. Ich hätte nicht gedacht, dass er auf mich hört. Mit Geschrei hätte ich ehr gerechnet. Er hätte ja auch allen Grund dazu. Ich bin ein Monster, ein Monster das ihn fast ausgesaugt hätte.
Ich lasse ihn los. Sofort bückt er sich und hebt seine Sachen auf, dann dreht er sich zur Tür und geht, so als wenn nichts gewesen wäre. Was wird er sagen wenn die anderen ihn fragen woher er die Bisswunde am Hals hat? Ich schüttele den Kopf. Ich will nicht darüber nachdenken, was ich grade getan habe, was ich bin. So schnell wie möglich muss ich hier raus. Ich reiße dir Tür auf und renne raus. Ich habe so gut wie keine Schmerzen mehr. Endlich kann ich mich ungehindert bewegen. Wenigstens das. Ich stürme fast in Raze´ Zimmer. »Können wir jetzt gehen? « Ich will nichts anderes als weg hier. Mein ganzer Körper zittert unkontrolliert. Raze sitzt auf dem Bett und scheint sich die ganze Zeit über nicht bewegt zu haben. Wie lange war ich überhaupt weg? Er mustert mich.
»Wo warst du? «
»Nirgendswo, lass uns einfach gehen. « Ich sehe ihn bittend an. Merkt er denn nicht wie eilig ich es habe? Ich höre ihn seufzen. »Okay.«

»Uh, das war zu weit. «, stöhnt Raze und lässt sich auf mein Sofa sinken. Er humpelt noch immer stark und man sieht ihm an, dass ihm alles weh tut. Den ganzen Weg zu mir nach Hause konnte ich an nichts anderes denken, als an den Arzt den ich fast ausgesaugt hätte. Ich habe nichts gesagt und auch jetzt bringe ich kein Wort raus. Ich stehe ihm Raum und starre vor mich hin. Aiden hat es geschafft. Ich habe Blut getrunken, ich bin ein Monster. Ich bin ein Hybrid.
Raze sieht mich an. »Alles okay? « Ich weiß das er schon die ganze Zeit weiß das etwas nicht stimmt, aber bis jetzt hat er nichts gesagt. Ruckartig sehe ich ihn an. »Ja, geht schon. «, sage ich nur und gehe in mein Zimmer und hole mein Essen von gestern raus. Jetzt weiß ich warum ich es nicht essen konnte. Ich bringe es in die Küche und schmeiße es weg, dabei komme ich an meinen Großen Spiegel vorbei, der im Flur hängt. Ich bleibe stehen und sehe mich an. Meine Augen haben wieder ihre normale Farbe. Blau. Und auch meine roten Adern sind nun wieder blau, es hatte also wirklich damit zu tun. Ansonsten sehe ich total verändert aus. Meine Haut wirkt brauner und meine Lippen voller. Ich fahre mir übers Gesicht und meine Haare. Beides fühlt sich weicher. Ich seufze. Wie soll ich nur damit leben? Wie soll ich es Raze sagen? Nein. Ich werde es Raze nicht sagen. Was würde er den denken, oder sagen? Ich bin ein Monster und ich würde ihm keine Vorwürfe machen, wenn er auch so denken würde. Um ehrlich zu sein bin ich mir sicher, dass er so denken würde. Es ist besser wenn er es nicht weiß. Aber mit Lucas muss ich reden. Ich weiß dass er mich nicht verurteilen wird. Er kennt mich. Noch eine ganze Weile sehe ich mich im Spiegel an. Ich muss mich irgendwie ablenken, denn so konnte es nicht weiter gehen. Ich gehe wieder zu Raze ins Wohnzimmer, auf den Weg dorthin hole ich die Salbe von der Hexe aus meinem Zimmer. Ich stelle mich vor Raze und halte ihm die Salbe hin. »Hilfst du mir? « Ich kann nicht verhindern zu zittern. »Und es wäre auch toll wenn du mir mit meinen Verbänden helfen würdest. Ich glaube -«, oder weiß, »dass sie schon besser aussehen. « Krampfhaft bemühe ich mich um einen normalen Ton, was mir auch relativ gut gelingt. Er nimmt die Salbe und nickt, nimmt meine Hand und zieht mich auf das Sofa. Ich drehe ihm den Rücken zu und nehme meine Haare vom Rücken. Er schiebt mein Shirt hoch und fängt an die Salbe auf meiner Narbe zu verteilen. Sie fühlt sich angenehm kühl an. Ich schließe die Augen, doch Raze ist schnell fertig und stellt sie bei Seite. Ich bin etwas enttäuscht, sage aber nichts. Er beginnt die Verbände ab zu machen. »Sie sind weg. Nicht mal Anzeichen das dort mal welche Waren. «, sagt Raze verblüfft. Ich wusste schon vorher dass von meinen Wunden nicht mehr viel zu sehen sein wird. Jetzt ist er bei dem Verband angekommen, der meine Brust verdeckt. Er zögert, macht ihn dann aber auch ab. Ich spüre deutlich wie seine Hände an meiner Haut zittern. Sobald er den Verband ab hat zieht er mein Shirt wieder runter. Ich bin mir sicher dass er nicht hingeguckt hat. Ich muss lächeln. Er ist wirklich süß. Ich drehe meinen Kopf und sehe ihn über die Schulter hinweg an. »Schüchtern? « Ich sehe wie er leicht rot wird. »Nein, wieso? « Mein Lächeln wird zu einem breiten Grinsen. »Weil du rot wirst wie ein kleiner Junge, der erwischt wurde, wie er einem Mädchen zu sieht, wie sie sich umzieht. « Ich setze mich zu ihm rum um ihn besser zu sehen. »Nö, sehe ich nicht ein und abgesehen davon heißt das nicht ich bin schüchtern. Nur das ich ein winziges Problem damit hebe dir an den Möpsen rum zu fummeln. « Ich lache laut auf. Er ist echt niedlich. »Ich kenne eine Menge Männer, die damit kein Problem hätten. Ich habe ja von Anfang an gewusst, dass du schwul bist. « Ich deute auf meine Brüste und sehe ihn lächelnd an. »Willst du mal anfassen? Die sind echt. « Ich meine das Angebot ernst, gehe aber nicht davon aus dass er es annehmen wird. »Ja, weil diese Männer schlecht erzogen sind und einfach nur Schweine, also nein ich will sie nicht anfassen. « Er sieht mich an und schüttelt dabei den Kopf. Ich runzle dir Stirn. Man war er spießig. »Das heißt doch nicht dass sie Schweine sind. Die meisten sind echt nett. « Ich sehe ihn genau an, dann greife ich nach seiner Hand und drücke sie an meine Brust. Manche muss man einfach zu ihrem Glück zwingen. »Ist das jetzt so schlimm? « Er funkelt mich böse an, ich merke aber das er es nicht ernst meint. Er zieht seine Hand weg und grinst leicht. »Ich habe sie nicht angefasst, nur unter Zwang berührt. « Dann sieht er mich ernst an, diesmal meint er es aber so. »Nein, nicht schlimm. Ich will das einfach nur nicht. «Ich grinse ihn an. »Auch komm schon, sei nicht so verklemmt. Du musst dir keine Gedanken machen wie du dich mir gegenüber verhältst. Ich bin da ziemlich schmerzfrei. « Ich mache eine kleine Pause und rede dann weiter. »Willst du irgendetwas über Frauen wissen? Ich könnte dir Tipps geben. « Schließlich würde ihm eine Freundin gut tun, denke ich. Er schüttelt bestimmt den Kopf. »Ich habe keine Fragen und Tipps brauch ich auch nicht, danke. « Ich lege den Kopf schief und sehe ihn fragend an. »Sicher? Ich hab das schon oft bei Lucas gemacht. Man könnte meinen ich bin ein Profi. « Ich lächle ihn freundlich an und warte darauf das er etwas sagt. Er runzelt die Stirn. Man sieht ihm an das er sich unsicher ist. »Meinst du jetzt das rumfummeln, oder Tipps geben? « Ich lache laut auf. »Wie du willst. « Ich provoziere gerne. Natürlich hat mich Lucas noch nie angefasst, auch wenn wir oft rumalbern was so was angeht. Raze sagt nichts mehr, sondern zieht nur ein langes Gesicht. Ihm passt etwas nicht, aber ich kann nicht sagen was. »Was ist? «, frage ich. »Ich wollte nicht wissen was du mit Lucas alles treibst. « Ich rolle mit den Augen. »Du tust grade so, als hätte ich dir gesagt wo und wie ich es mit ihm getrieben habe. « Ich merke nicht wie sich das anhört. Ich habe noch nie mit Lucas geschlafen und habe es auch nicht wirklich vor. Nicht zwangsläufig. »Na vielen Dank. Jetzt weiß ich noch mehr was ich nicht wissen will. Manche Dinge sollte man wirklich für sich behalten. «, blufft er mich an. Ich sehe ihn unschuldig an. »Was habe ich denn gemacht? Ich habe doch gar nichts gesagt. « Was ist denn sein Problem? Er verdreht die Augen. »Ja ne, ist klar. « Er fängt mich langsam an zu nerven. »Was ist dein verdammtes Problem? Verklemmt sein ist ja eine Sache, aber jetzt rumzicken wegen einer Sache die ich noch nicht mal weiß? « Ich weiß das ich jetzt etwas zickig werde, aber er hat angefangen. Ich habe ihm nichts getan und er hat auch keinen Grund jetzt so zu sein. Jedenfalls nicht das ich wüsste. »Ich bin nicht verklemmt. «, streitet er ab. »Und ich wollte einfach nicht wissen was du mit Lucas treibst und getrieben hast. Ich wollte es einfach nicht wissen. «
»Wer hat denn bitte gesagt dass ich es mit Lucas getrieben habe? «
»Na du. « Ich sehe ihn an. Das kann doch nicht wahr sein. »Nein habe ich nicht. Was ist denn nur los mit dir? « Ich sehe ihn fragend und angepisst zugleich an. »Doch. «, besteht er drauf, antwortet aber nicht auf das andere. Ich habe keine Lust mehr und werfe ergeben meine Arme hoch. »Dann glaub mir halt nicht, ist mir egal. « Ich lehne mich in die Kissen meines Sofas. »Wie kann man nur so empfindlich sein? «, murmle ich vor mich hin und sehe auf meine Hände. »Nein bin ich nicht. «
»Doch, wie ein bockiges Kleinkind. « Ich spiele mit dem Gedanken ihn raus zu schmeißen. Ich habe schon genug Probleme, da habe ich keine Lust mich mit ihm auch noch rum zu schlagen. Ablenkung nenne ich das nicht grade. »Nein, ich habe einfach nur keinen Bock darauf. « Jetzt sehe ich ihn wütend an. »Bock WORAUF? Du hast dich doch grade so zickig, ich nicht. Ich habe nichts gemacht. « Er sagt nichts mehr. Starrt nur vor sich hin. Ich stöhne genervt und stehe auf. »Mach doch was du willst. Ich gehe jetzt zur Arbeit, ich hatte keine Zeit mich dort zu melden. Wenn ich wieder komme bist du bitte weg, ich will meine Ruhe haben. « Ich weiß dass das vielleicht etwas hart war, aber ich habe keine Lust mich mit ihm rumzuschlagen, wenn er ohne Grund so schlecht drauf ist. Ich nehme meine Jacke und gehe raus zur Arbeit. Seit heute Morgen habe ich mich nicht gemeldet, obwohl ich eigentlich Arbeiten sollte. Ich kann von Glück reden, wenn sie mich nicht kündigen.
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Kapitel 13 - Hybrid
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