Razefer & Feliem
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Die Geschichte von 2 Paaren
 
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Luzifer: ,,Weil ich nicht hier her gehöre.´´ sage ich und lächle ihn an.
__________________________

Raze: ,, Danke ich brauch deine Hand nicht. ´´

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 Kapitel 11 - Die Narbe

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Mia Smith

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Kapitel 11 - Die Narbe Empty
BeitragThema: Kapitel 11 - Die Narbe   Kapitel 11 - Die Narbe EmptyFr Apr 20, 2012 11:01 pm

Kapitel 11 – Die Narbe

Ich sitze mit Raze auf dem Sofa. Wir sind bei mir und wollen einen Fernsehabend machen. Seit meinem Anfall in dem Geisterkabinett sind zwei Wochen vergangen, seitdem haben wir nicht mehr darüber gesprochen, aber wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Es fällt mir schwer Leute an mich ran zu lassen, ich würde sogar sagen es ist unmöglich, aber Raze hat es in nur ein paar Wochen geschafft mich zu knacken. Klar, ich habe ihm meine Lebensgeschichte nicht erzählt, um ehrlich zu sein habe ich ihm nichts über mich erzählt, aber bei ihm fühle ich mich sicher. Ich habe das Gefühl, das er mich so nimmt wie ich bin und egal was ich sage, er würde immer zu mir halten. Das bringt mich aber noch lange nicht dazu weniger Angst zu haben. Ich weiß nicht wann, oder ob ich ihm je etwas über mich erzählen werde, aber ich weiß: wenn ich jemanden etwas über mich erzählen würde, dann wäre es er. Raze sitzt neben mir und sieht mich auf einmal an.
»Was wollen wir sehen? «, fragt er mich. »Ich beuge mich sofort vor und nehme die Tv-Zeitung von meinem Tisch und schlage sie auf. »Also zur Auswahlstehen: Einfach zu haben, Let´s Dance, Liebe auf Umwegen oder Selbst ist die Frau. «, lese ich vor, dann sehe Ich ihn fragend an und warte auf seine Wahl. Ich brauche nicht lange warten, denn er hat sich schnell entschieden. »Einfach zu haben. «
Ich nicke, lege die Zeitung wieder weg und nehme die Fernbedienung. Schnell schalte ich auf den entsprechenden Sender und lege sie dann wieder weg. »Alles klar. « Ich lehne mich zurück, an ihn und lege meine Füße auf den Tisch und warte darauf, dass es losgeht. Raze war mir inzwischen so vertraut, dass ich keine Angst vor Körper Kontakt hatte, nicht das ich das irgendwann mal hatte, aber es fühlt sich für mich jetzt an, als wäre es das normalste der Welt und richtig. Gemeinsam warten wir, bis der Film losgeht. Er lehnt sich ebenfalls zurück und nimmt die Popcornschüssel vom Tisch, nimmt ein paar und steckt sie sich in den Mund. Der Film fängt an. Ich sehe gespannt auf den Bildschirm und achte nicht auf Raze, muss aber lächeln, weil die Situation so vertraut für mich scheint.
Hin und wieder spüre ich das Beben seines Körpers, als er an einer lustigen Stelle Lacht. Ich mag das Gefühl. Ich rutsche etwas tiefer und kuschle mich nun richtig an seinen Körper. Nach einer Weile ist Werbung. Ich seufze genervt. Verdammtes Free-Tv. Ich hebe die Arme und strecke mich, kneife die Augen zusammen und drücke mich dadurch leicht an Raze. Daraufhin entspannte ich mich wieder und kuschle mich wieder richtig an ihn. Die Müdigkeit beschleicht mich langsam. Ich habe heute viel gearbeitet und bin etwas geschlaucht und die Werbung hilft mir dabei nicht gerade. »Ich hasse Werbungen. «, sage ich gedankenverloren, ohne genau Raze anzusprechen. Er legt wie selbstverständlich einen Arm um mich. »Wieso das denn? « Ich kann sein Gesicht nicht sehen, aber ich könnte schwören, dass er lächelt, wie immer. »In ihr kommt nur Schrott, nichts was ich nicht schon wüsste. «, erkläre ich ihm im gelangweilten Ton und starre dabei weiterhin auf den Bildschirm, auf dem grade eine Werbung für Toilettenpapier kommt. Wer braucht denn bitte Werbung für Klopapier? Es ist ja schon peinlich genug es zu kaufen, da müssen sie und nicht auch noch damit nerven. »Und ich dachte schon wegen der Einschlafsgefahr. «, sagt er gutgelaunt und klingt im Gegensatz zu mir gar nicht Müde. Ich schüttele leicht den Kopf. »Nein das stört mich nicht so. «
Wieder kann ich spüren wie er lacht. »Ich schlafe so gut wie immer ein. «, gesteht er. Jetzt lache ich ebenfalls. »Du Amateur! «, ziehe ich ihn auf und lege den Kopf in den Nacken um ihn an zu sehen. Ich sehe sein Grinsen. Ein paar Sekunden sage ich nichts, denke nur nach. »Willst du mit mir schlafen? «, frage ich dann. Ich weiß dass es unvorbereitet kam und dass wir das Thema schon gefühlte hundert Mal hatten, aber ich musste ihn einfach noch mal fragen, um sicher zu gehen. Ich sehe ihn ernst an.
Er sieht mich leicht geschockt an, wie auch sonst und schüttelt dann den Kopf. »Nein. «, ist das Einzige was er dazu sagt. Ich drehe mich jetzt ganz zu ihm um, drehe dabei meinen ganzen Körper.
»Darf ich fragen warum? Bin ich nicht dein Typ? «, frage ich neugierig, denn es interessiert mich wirklich. Bis jetzt bin ich niemanden begegnet, der nicht mit mir schlafen wollte, was ist also anders an ihm? Er lächelt.
»Doch schon. Du bist mein Typ, aber Sex ist so ´ne Sache, die mir relativ unwichtig ist. « Ich runzle die Stirn. Mit seiner Aussage kann ich rein gar nichts anfangen. Für welchen Mann ist Sex denn bitte unwichtig? Ich muss zugeben dass ich leicht verwirrt bin und harke weiter nach um schlau aus ihm zu werden. »Wie meinst du das? «
»Sagen wir so: …«, versucht er es noch einmal. »Ich finde Sex unwichtig. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll. Sex ist halt nichts alles. Es gibt andere Dinge, wichtigere Dinge. «, bringt er zu ende.
Ich sehe ihn verwirrt an, versuche das alles zu sortieren. »Also willst du nicht mit mir schlafen, weil es wichtige Dinge gibt? Aber im Prinzip würdest du schon gerne oder wie? «
»Mit wichtigen Dingen meine ich hauptsächlich so was wie Freundschaft. Ich mache das nicht mit Sex kaputt. « Ern klingt wie in einem Liebesfilm, das sage ich ihm aber nicht. Er sieht mich einen Moment nur an und beantwortet mir dann noch einmal meine erste Frage. »Nein ich will nicht mit dir schlafen, dafür bist du mir zu wichtig. « Er scheint es wirklich ernst zu meinen, gut das schien er auch bei den anderen Malen, als wir das Thema hatten. »Ich weiß nicht, besser kann ich es nicht erklären. Ich kann dir nur sagen: Klar, gegen Sex an sich habe ich nichts, aber für mich war von Anfang an klar, mit dir nicht. Dich wollte und will dich immer noch kennen lernen. « Ich kann spüren dass er sich bei dem Thema unwohl fühlt, also lasse ich es fallen. Er hat mir jetzt schon wirklich oft genug gesagt, dass er nichts von mir will, irgendwann muss es ja mal reichen. Ich glaube ihm, ich habe ihm auch davor schon geglaubt. Aber das hier, das löst etwas in mir aus. Ich bin schon vielen Männern begegnet, aber keiner von ihnen hat es ausgehalten so lange die Finger von mir zu lassen, ich muss ihm also wirklich etwas bedeuten und das rührt mich. Ich sehe ihn entschlossen an, atme noch einmal tief ein und aus, bevor ich sage: » Willst du immer noch wissen wie ich zu meiner Narbe auf dem Rücken kam? «
»Ja. « Er muss nicht lange nachdenken, klar er will ja auch alles von mir wissen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich sollte, aber ein Teil von mir will das ich es erzähle und ich lasse schließlich nach. »Gut, aber es ist eine lange Geschichte. Ich muss bis ganz zum Anfang gehen. «, warne ich ihn ihm gefassten Ton vor. »Sag es mir nur wenn du es willst. « Dass er das sagt gibt mir noch eine weitere Bestätigung, dass ich es ihm sagen kann, also fange ich an zu erzählen, ohne noch mal darauf ein zu gehen. »Ich wurde in Schottlang geboren. Meine Mutter war eine normale Frau, ich weiß nicht ob sie noch lebt, wenn man es so nimmt habe ich sie nie wirklich kennen gelernt, genauso wie mein Vater. Er war, oder ist immer noch ein Werwolf. Ich weiß nicht wirklich viel von den Beiden, aber eins weiß ich: Meine Mutter wurde nicht freiwillig schwanger von ihn. Er hat sie vergewaltigt. Er wollte Nachkommen, ihm war egal wer sie war, oder was er mit ihr machte. Nur er selber interessierte ihn und sein Plan. Als er mit ihr fertig war ließ er sie alleine. Meine Mutter merkte schnell dass sie schwanger war, aber trotz all dem bekam sie uns trotzdem. « Ich mache eine kurze Pause und warte auf Raze´ erste Reaktion. Das alles nimmt mich immer noch mit. Ich habe diese Geschichte erst einmal jemanden erzählt und das war Lucas und selbst ihm habe ich nicht alles gesagt. Raze sieht mich fragend an. »Uns? « Ich wusste dass er das fragen würde, also erzählte ich weiter.
»Ja. Uns. Ich und mein Zwillingsbruder. Ich habe von ihm viele Jahre nichts gewusst, denn gleich nach der Geburt, tauchte mein Vater wieder auf und nahm meinen Bruder, Aiden, mit sich. Meine Mutter und mich ließ er einfach so zurück. Sie war verzweifelt und wusste jetzt auch was er war und somit auch ich. Sie hatte Angst dass ich genauso werden könnte wie er. Sie hasste mich dafür, hielt mich für ein Monster. Sie nannte mich Luzifer, wie der Teufel und gab mich dann in ein Heim. Niemanden erzählte sie wer, oder was ich war, oder werden könnte. « Wieder mache ich eine Pause. Es ist schwerer als ich dachte, das alles zu erzählen. Jetzt würde mein ganzes Leben kommen, aber ich habe nicht vor ihm das auch noch zu erzählen, also überspringe ich es. Dafür bin ich nicht bereit und werde es wahrscheinlich nie sein und er auch nicht. »Jahrelang habe ich nichts von meinem Bruder gehört, doch eines Tages, als ich von der Arbeit kam, sprach er mich an. Er sagte mir er sei mein Bruder und hätte mich gesucht. Er erzählte mir all das von meiner Mutter und sagte, dass er gekommen ist um mich kennen zu lernen, aber er hatte gelogen. Nur aus einem Grund suchte er mich auf. « Ich seufze unwillkürlich. Raze sieht mich an. Ich weiß, dass er nicht weiß was er darauf reagieren soll. Ein paar Sekunden sagt keiner etwas, dann fragt er: »In wie fern hat er gelogen? «
Ich antwortete ihm ohne nach zu denken. »Wir trafen uns sehr oft. Diese treffen waren der Höhepunkt meiner Woche, denn er erzählte mir von seinem Leben, wie er aufgewachsen ist. Sogar von unserem Vater. Er spielte mir etwas vor. Eines Tages wurde ich auf den Weg nach Hause angefallen. Jemand schlug mir etwas Schweres auf den Kopf und ich wurde sofort ohnmächtig. Später, es kamen mir wie Stunden vor, wachte ich in einem Keller auf. Ich war angekettet und Aiden war auch da. Er unternahm Experimente an mir, wegen nichts anderem hatte er mich aufgesucht.
Erst dann erzählte er mir, dass er Wissenschaftler sei, wie unser Vater. Sie wollten und wollen immer noch Hybride erschaffen und ich schien das perfekte Versuchskaninchen zu sein. Aiden versuchte alles an mir aus. Er quälte, folterte mich und gab mir merkwürdige Arzneien. Er belegte mich mit einem Fluch, der mich zwingt immer wieder zu ihm zu gehen und das zu machen was er wollte, mit mir machen zu lassen was er wollte. « Ich deute nach hinten auf meinen Rücken. »Daher habe ich die Narbe. « Einen Moment lang lässt er das auf sich wirken, dann platzt er überschüttet mich mit Fragen. »Hast du versucht es zu unterdrücken? Und was macht er, oder was machst du wenn du da bist? Wie will er denn Hybriden erschaffen? « Ich sehe ihn traurig an und beantworte ihm seine Fragen. »Natürlich habe ich versucht mich zu wehren, aber es geht nicht. Die Narbe wächst jede Stunde mehr, in der ich nicht zu ihm gehen würde wenn er mich gerufen hat. Irgendwann würde sie mich ganz verschlingen. « Ich sehe nach unten. »Am besten ich sage dir nicht was ich getan habe und ich kann dir auch nicht sagen warum ich es getan habe, denn ich weiß nicht wie er sie erschaffen will, ich weiß nur das er es bis jetzt nicht geschafft hat. Ich kriege so gut wie nie etwas von dem mit was er macht, wegen dem Schmerz. «
»Warum ist es besser wenn du es mir nicht sagst. «, will er wissen. Ich schaffe es einfach nicht ihm in die Augen zu sehen. »Weil du mich dann für ein Monster halten würdest. « Wie meine Mutter, wie ich, wie jeder, wenn der wissen würde was ich getan habe und immer noch mache. »Lag das was du getan hast in deiner Hand? Wolltest du das? «, fragt er mich. Ich weiß was er damit bezwecken will, aber ich habe selber versucht es mir dadurch schön zu reden, dass ich keine andere Wahl habe, das ich es tun muss. Noch immer kann ich ihn nicht ansehen. »Nein natürlich wollte, oder will ich es nicht, aber trotzdem habe ich es gemacht, immer und immer wieder. Es ist egal ob ich es wollte oder nicht, denn das macht es nicht besser. « Er legt mir eine Hand unter das Kinn und dreht mein Kopf zu sich. Ich erschrecke leicht bei seiner plötzlichen Berührung, erwidere aber seinen Blick, als er mir in die Augen sieht. »Aber es ist ein großer Unterschied ob du es wolltest, oder gezwungen wurdest. « Er lächelt mich aufmunternd an. »Das macht die Menschen aber auch nicht wieder lebendig. «, bringe ich mit erstickter Stimme hervor. Ich weiß nicht warum ich es gesagt habe. Noch nicht einmal Lucas weiß das, aber vielleicht ist das genau der Grund. Es belastet mich einfach zu sehr. Ich musste es jemanden sagen. Er nickt leicht und weicht keinen Zentimeter zurück. »Ich weiß, aber gebe dir nicht die Schuld dafür. Du wolltest es nicht, du kannst nichts dafür. «, versucht er immer noch mich zu verteidigen. Ohne dass ich es kontrollieren kann, fangen meine Lippen an zu zittern. Meine Vergangenheit scheint über mich zusammen zu brechen, wie eine riesige Welle, die mich nach unten drückt und mir keinen Sauerstoff mehr lässt zum Atmen. »Ich habe mein Leben über ihres gestellt, Raze. Ein Leben für so viele. Das ist nicht richtig. « Ich merke wie verzweifelt ich mich anhöre und verfluche mich dafür, selbst die Tränen muss ich mit aller Kraft zurück halten. Ich fühle mich verloren und alleine. Noch nie habe ich mit jemanden darüber gesprochen und es tut mehr weh, als ich gedacht hätte. Es fühlt sich an, als würde mein Herz zerspringen. »Nein, es ist nicht richtig. «, stimmt er mir zu. »Aber es ist nicht schlimm, wenn man sich für sein eigenes Leben entscheidet. «, fügt er noch hinzu. Ich schürze die Lippen. »Es IST schlimm, feige und egoistisch. « Warum verteidigt er mich so? Er weiß ganz genau dass meine Handlungen nicht richtig waren und das werden sie auch nie sein.
Er rollt mit den Augen. »Das ist Ansichtssache. « Ich ziehe mich etwas von ihm zurück. Ich sehe ihn nur an und sage nichts mehr dazu. Er sagt ebenfalls nichts mehr. Es macht nicht nervös, denn ich will wissen was er denkt, habe aber gleichzeitig Angst davor. »Sag, oder mach doch bitte was. Was denkst du? «, flehe ich ihn verzweifelt an. Mit einem Mal sieht er mir so tief in die Augen, so dass ich Angst habe, dass er bis zu meiner Seele sehen kann. Er legt eine Hand an meine Wange, beugt sich vor und legt seine Lippen sanft auf meine. Ich höre, wie ich einen überraschten Ton von mir gebe. Ich schmecke seine Lippen und spüre wie sein Herz schlägt. Das Blut in meinen Ohren fängt vor Adrenalin an zu rauschen, schnell weiche ich von ihm zurück und sehe ihn geschockt an. Ich habe mit vielem gerechnet, aber mit dem ganz sicher nicht gerechnet. Ich stütze mich mit meinen Armen hinten ab um nicht um zu kippen. »Was soll das? «, frage ich atemlos und starre ihn mit offenen Mund an. Er wirkt aufgewühlt und sieht mich dementsprechend auch an. »Du wolltest wissen woran ich denke. «, sagt er leise, als würde es das erklären. Ich bin verwirrt und überfordert. »Aber WARUM? «, ist das Einzige was ich dazu raus kriege, denn ich bin im Moment unfähig sinnvolle Sätze zu bilden. Er atmet tief durch und platzt dann raus: »Ich liebe dich. « War das sein Ernst? War der Kuss denn nicht schon schlimm genug? Muss er denn unbedingt das noch nachschieben?
»Was? Hast du sie noch alle? « Meine Stimme geht drei Oktaven höher während ich das sage. Ich sehe ihn fassungslos an. Wie kann er das nur sagen und auch noch grade jetzt. Raze dreht den Kopf weg und macht einen gequälten Gesichtsausdruck. Dieser Anblick versetzt mir einen Stich, aber darauf kann ich jetzt nicht achten. Er sieht auf den Boden und sagt nicht mehr. Ich setze mich kerzengrade auf. »Raze, rede mit mir. Du kannst nicht so was sagen und dann einfach schweigen. Wie lange liebst schon? «, frage ich ihn, in der Hoffnung dann etwas klarer zu sehen. Immer noch sieht er mich nicht an. »Ich weiß nicht. Ein paar Tage. «, beantwortet er mir meine Frage.
»Ein paar Tage? Bist du dir denn sicher? Kann man sich nach ein paar Tagen überhaupt sicher sein was das angeht? « Ich bete dafür, dass er mir die Antwort gibt, die ich hören will. Dass er sich nur geirrt hat, dass das nichts zu bedeuten hat, aber leider ist es nicht so. »Ja, ich bin mir sicher. «, sagt er und klingt dabei leider sehr sicher. Ich weiß nicht was ich dazu noch sagen soll, also deute ich auf die Tür. »Ich glaube es ist besser wenn du jetzt gehst. « Es tut mir selber leid, dass ich ihn jetzt rausschmeiße, aber ich weiß nicht was ich sonst machen soll. Auf jeden Fall ist es besser, als hier zu sitzen und sich an zu schweigen. Er nickt leicht und steht auf. »Ja. Ähm, bis dann. «, sagt er ungeschickt und verschwindet dann aus der Tür. Ich bleibe alleine zurück. Alleine mit seinen Worten und Gedanken. Wie konnte er mir das nur sagen? Er konnte sich doch denken wie das endet. Wie soll es denn jetzt weitergehen? Er ist mir ans Herz gewachsen, aber wenn er wirklich in mich verliebt ist, würde er es schaffen, wenn wir nur Freunde bleiben? Kann ich ihm das zutrauen? Ich empfinde definitiv nicht so für ihn, wie könnte ich auch, dafür habe ich viel zu viel mitgemacht, als das ich mich einfach so wieder in den nächst Besten verliebe. Ja, ich mag ihn, aber mehr ist das nicht.
Ich fahre mit meinen Fingern die Konturen meiner Lippen nach. Er hatte mich geküsst, ohne Vorwarnung. Plötzlich durchzuckt mich ein stechender Schmerz, vom Rücken durch den ganzen Körper. Ich keuche auf und sacke auf der Couch zusammen. Wenn man vom Teufel spricht. Krampfhaft versuche ich meine Schmerzensschreie zu unterdrücken. Ich winde mich vor Schmerz und dann ist es auf einmal vorbei. Ich entspanne mich wieder und mein Atem normalisiert sich. Ruhig liege ich da und habe die Augen geschlossen. Meine Narbe brennt ein wenig, aber das ist Nichts im Vergleich zu eben. Und ich weiß, es wird noch schlimmer werden, wenn ich mich nicht bei Aiden melde. Aber diesmal werde ich nicht zu ihm. Ich werde durchhalten, auch wenn ich durch die Hölle gehen sollte. Nie wieder werde ich unschuldige Menschen umbringen, das schöre ich mir. Raze hat alles verändert. Seit ich ihn kenne ist es so, als würde ich klarer sehen, auch nach dem was grade passiert ist. Wieder durchzuckt mich der Schmerz. In so kurzen Abständen kamen sie noch nie. Er scheint es diesmal eilig zu haben. Ich stöhne und kneife die Augen zu. Verzweifelt versuche ich den Schmerz weg zu atmen, wie bei einer Geburt, doch es klappt nur minimal. Ich werde morgen nicht zur Arbeit können, schießt es mir durch den Kopf, aber ich kann nicht lange darüber nachdenken, denn die nächste Welle des Schmerzes überkommt mich.
Als diese auch vorbei ist und ich endlich eine ruhe Phase habe, stehe ich auf und schleppe mich in mein Bett. Ich lege mich auf den Bauch, so dass mein Rücken nach oben zeigt. Meine Haut glänzt vor Schweiß. Es dauert nicht lange bis ich eingeschlafen bin, aber ich werde immer wieder in der Nacht von meinen Schmerzen geweckt.
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